Ein Semester in Schweden

Jan Vollmer teilt seine aufregenden Erfahrungen während des Auslandsstudiums in Schweden. Entdecke, wie Vorlesungen und kulturelle Erlebnisse sein Leben veränderten und Schweden zu einem unvergesslichen Kapitel machten.
[Foto: Jan Vollmer]

„Der Aufenthalt war das absolute Highlight meiner Studienzeit“.

Nach zwei intensiven „Opening Weeks“ mit Kennenlernen, Bowling, Eishockeyspiel und vielem Weitern gab es jeden Mittwoch eine Studentenparty in der Studentenkneipe Trossen am Campus. Ca. alle 3 Wochen gibt es in Karen (Mensagebäude) eine riesige Uniparty. Gävle ist zwar nicht der Nabel der Welt, aber die Leute dort sind super.

Wer sich ein bisschen mit Schweden anfreundet, kriegt viel mit, was sonst noch so läuft an Traditionen etc. Die Stadt an sich ist wenig spektakulär, die Ausgangslage für Reisen aber super. Andere Orte in Schweden, Norwegen und Finnland sind sehr gut erreichbar.

Die Studierendenvertretung ist sehr aktiv. Wir haben in Gävle mittwochs Studentenpartys gehabt, alle paar Wochen eine große Uni Party und immer mal wieder Events wie ein Spielewochenende an der Uni -- da war einiges geboten und super Atmosphäre. Es gibt die Sportoteket, in der man sich 500 m von Campus Sätra (unserem Wohnort) alles denkbare Sportequipment kostenlos und flexibel ausleihen kann. Sie haben sogar Campingausrüstung wie Zelte, Schlafsäcke und Kocher.

Für Studierende der University of Gävle gibt es ein kostenloses Ticketkontingent für die Eishockeyspiele von Brynäs (ein Traditionsverein, wohl etwa der HSV Schwedens).

Allgemein sollte man etwa mit 2/3 des Zeitaufwands im Vergleich zu deutschen Vorlesungen rechnen. Während in Stuttgart viel Frontalunterricht ist, setzt Gävle stark auf individuelles Lernen: Papers oder Buchkapitel lesen, Seminararbeit schreiben, kleine Projektarbeit etc. Auch Vorlesungen mit 6 ECTS haben im Schnitt nur 90 min pro Woche, meist ohne Anwesenheitspflicht (variiert stark je nach Modul). Es gab einen starken Fokus auf Seminararbeiten und Projekte und immer mal wieder Anwesenheit in Seminaren mit Diskussion, dann aber meist mit Pass/Fail Benotung. Die 27 ECTS in meinem Semester waren fast ein Selbstläufer. Die meisten Erasmus-Studierenden fanden die University of Gävle deutlich einfacher als ihre Heimatuniversität.

Wir waren im Campus Sätra untergebracht -- eine sehr multikulturelle Umgebung leicht außerhalb von Gävle. Ich hatte eine 1-Zimmer-Wohnung mit eigener Küche und eigenem Bad; das war sehr angenehm. Ich habe inklusive Strom, Internet und Heizung ca. 420 € gezahlt für etwa 35 qm. Da die schwedische Krone stark abgestürzt ist, waren es gegen Semesterende nur noch etwa 380 €. Man kann aber bei der Bewerbung für die Zimmer angeben, dass man eher ein günstiges Apartment möchte -- dann gibt es ein eher kleineres Apartment. Die Größe ist nicht unbedingt entscheidend.

Der Aufenthalt war das absolute Highlight meiner Studienzeit - ich würde, wenn ich könnte, auf jeden Fall noch einen Auslandsaufenthalt machen!

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