In Kooperation mit Universitäten und Industriepartner verwirklichte das Computermuseum eine Reihe unterschiedlicher Projekte.
Seit 2019 Mitglied ist das Computermuseum Miglied der „Arbeitsgemeinschaft Hochschulsammlungen Baden Württemberg", seit 2020 Mitglied im Sammlungsnetzwerk der Universität Stuttgart und seit 2024 Mitglied im Netzwerk Wissenschaftskommunikation "SciComm Stuttgart".
2024
Wiederinbetriebnahme des PDP-9 und Reparatur der IBM 1130 Anlage im Aconit Computermuseum Grenoble
Video "Pi-Day 2" in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Mathematik Dr. Jan Köllner
2023
Livestream zum 400. Geburstag der Schickardschen Rechenmaschine
Video "Pi-Day" in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Mathematik Dr. Jan Köllner
2022
Adventskalender - Bau
Re-enactment der "Stochastischen Texte" von Theo Lutz - Eine Kooperation mit dem Institut für Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart und dem Deutschen Literaturarchiv Marbach
2021
Commodore 64 bei der LAN-Party der Fachgruppe Informatik
Tracing der höheren Funktionen des Wang Loci 362
Kooperation mit dem Deutschen Röntgen Museum Remscheid: Der PDP 11/34 des Computermuseums im Einsatz einer frühen Computertomographie-Anlage.
2020
Reparatur des Friden-Wurzelautomaten
Beginn der Restauration und Reversengineering des Z11-Frontpanels
Kooperatopm mit der TU München: Computermaus RKS 100 in der Ausstellung "Die Architekturmaschine".
Burkhardt-Arithmometer des Computermuseums ist ein Exponat auf der 4. Sächsischen Landesausstellung 2020
2019
Im Februar wurde mit der Sicherung und Archivierung aller im Bestand befindlichen DC100-Kassetten für HP-Maschinen begonnen. Zuerst die Bänder für die Terminals der HP2640-Reihe, dazu wurde eigens ein Programm zur Erstellung eines 1:1-Abbilds geschrieben. Danach die Bänder für HP85, HP9845 und sonstige.
2018
Restauration des HP 2116B Minicomputers. Es waren ein paar Transistoren und ein Kondensator in der Kernspeichersteuerung defekt, ansonsten läuft seither alles problemlos. Es wurde noch ein Lochstreifenleser und -stanzer hinzugefügt, als Krönung besteht jetzt auch eine schnelle serielle Verbindung via DS-1B' zum HP 2100- Rechner, der dann als Server dient, um z.B. Programme remote von Platte auf den 2116 laden zu können, ohne den Umweg über Lochstreifen gehen zu müssen.
2017
Erstmalig wurde im Rahmen des Museums eine Bachelorarbeit angefertigt. Die Arbeit "Entwicklung einer Programmierhilfe für die Diehl Combitron" wurde von Felix Queißner erstellt und stellt neben weiteren Erkenntnissen ein ausgezeichnetes Werkzeug zur Programmierung der Combitron in Maschinensprache zur Verfügung.
2016
Restauration des Philips PM 3230/06 Oszilloskops.
2015
Der PDP-8 wurde 50 Jahre alt. Anläßlich des Jubiläums erschien auch ein schöner Artikel im Zeit-Magazin mit unserem Classic PDP-8 (Ausgabe 13/2015).
Restauration der Philips GM 5666/01 und Nordmende UO 963 Oszilloskope.
2014
Ein kleines Malheur in der Konsolenschreibmaschine der IBM1130-Anlage zwingt uns, die Maschine mit etwas Improvisation zu reparieren.
Die Staatliche Bibliothek Regensburg nimmt unseren Museumskatalog 10 Jahre Computermuseum der Stuttgarter Informatik in seinen Bibliotheksbestand auf.
Vom IBM-Museum erhielten wir leihweise mehrere Kästen mit Microfiche- Lochkarten, die in mühevoller Arbeit eingescannt wurden. Sie enthalten z.B. Schaltpläne und Beschreibungen zu SLT-Modulen der S/360 und IBM 1130.
2013
Der Rechner MINCAL 523 wurde mangels Unterlagen komplett reverse-engineered. Dazu gehören das Zeichnen der Schaltpläne der einzelnen Module, die interne Verdrahtung, das Auslesen der ROM- und Kernspeicher-Module, das Disassemblieren des Mikrocodes, die Rekonstruktion des Maschinenbefehlssatzes und die Analyse des E/A- und Interruptteils. Erst dadurch war es möglich, die Maschine zu reparieren und kleine Test- bzw. Demoprogramme zu schreiben. Wir besitzen seitdem den vermutlich einzigen funktionierenden MINCAL-Rechner.
2012
Mit Hilfe eines Stellaris Mikrocontroller-Entwicklungsboards von Texas Instruments, das dankenswerterweise von Herrn Felten zur Verfügung gestellt wurde, wurde ein Interface zum Auslesen des rohen Bitstroms von Disketten gebaut, so daß im Zusammen- spiel mit selbstgeschriebener Software prinzipiell jegliches Diskettenformat gelesen und nach entsprechender Analyse auch dekodiert werden kann. Vom Prinzip her ist es mit dem Catweasel-Controller (kaum erhältlich) oder DiscFerret (ebenfalls kaum oder gar nicht verfügbar) vergleichbar. Damit war es u.a. möglich, die Disketten vom Signetics TWIN-System auszulesen und zu sichern (es ist anzunehmen, daß dies die einzigen verfügbaren auf der Welt sind, da kein weiteres System mehr zu existieren scheint).
Entwurf und Bau einer ISA-Steckkarte zum Auslesen von Festplatten mit SMD-Interface
Das Landesarchiv Baden-Würrtemberg kam zu uns mit der Bitte, drei SMD- Festplatten auszulesen. Das Schwierige dabei ist, daß man eine solche Festplatte nicht einfach in einen beliebigen Rechner mit SMD-Controller einbauen kann, da das Aufzeichnungsformat vom Controller abhängig ist, und dazu existieren keine Unterlagen. Daher wurde ein generischer Controller für einen PC entworfen, der die Datenströme ohne weitere Verarbeitung von der Festplatte liest und lokal in eine Datei schreibt. Alle weiteren Schritte zur Rückgewinnung der Daten können dann per Software erfolgen, so daß alle möglichen Aufzeichnungs- formate bei Bedarf implementiert werden können (so gewünscht). Dies ermöglicht somit auch das Auslesen anderer SMD-Festplatten unbekannter Herkunft, von denen das Museum einige besitzt.
2011
Im Zuge des Reverse-Engineerings der Diehl Combitron ist es gelungen, die Stahl-Lochstreifen der Maschinen (wir besitzen drei unterschiedliche Exemplare) auszulesen, auf einen UNIX-Rechner zu übertragen und zu disassemblieren. Damit sind wir weltweit die einzigen, die die Firmware dieser Maschinen kennen.
2010
Das Deutsche Museum in München nimmt unseren Museumskatalog 10 Jahre Computermuseum der Stuttgarter Informatik in seinen Bibliotheksbestand auf.
2009
Anläßlich eines Artikels in der Zeitschrift c't, verfaßt von einem Mitarbeiter der FH Kiel, wurden die einzigen (zumindest europäischen) Exemplare der ersten kommerziell vertriebenen Computermaus - die Telefunken Rollkugel - bei uns "wiederentdeckt". Es finden weitere Nachforschungen auf dem Gebiet der Geschichte der Eingabegeräte statt, u.a. auch von Prof. William Buxton von Microsoft Research, die sich auf unsere Exemplare (es sind zwei vorhanden) beziehen.
Das Berliner Archiv der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehem. DDR war auf der Suche nach einer Möglichkeit, einen Wechselplattenstapel von einem ESER-Rechnersystem auszulesen. Mangels passender Hardware konnten wir diesen Dienst leider nicht erbringen.
2008
Spiegel Online erhielt von uns zwei Bilder vom Raytheon 704 für einen Artikel über einen Spieledesigner.
2007
Dr. Gerard Alberts von der Universität Amsterdam, Dozent für die Geschichte der Mathematik und Informatik, besuchte unser Museum nach einem Vortrag in der Staatlichen Akademie der Schönen Künste und war von der Vorführung sehr begeistert: "Vielen Dank für den gestrigen Besuch in Ihrem Museum. Es war eine zusätzliche Excursion a l'improviste zum Abschluss der Vorlesungen an der Akademie der Bildenden Künste hier in Stuttgart. Ich vermute, Sie konnten nicht wissen, wie genau Ihr Auftritt zu meinen Vorlesungen passte: Quecksilberspeicher, Drahtspeicher und Kernspeicher, die ich gerade erwähnt habe. Als Einführung in die Geschichte der Software habe ich stolz die Klänge und die Musik der frühen Computer besprochen, und ... da wird es live vorgeführt. "Wenn wir das arrangiert hätten, hätte es nicht passender sein können."
Nach dem Besuch von Prof. Albert und einigen Studenten der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste wurde Herr Klemens Krause gebeten, zwei Lehraufträge im Fach "Speichertechnologien" zu übernehmen. Außerdem wurden wir gebeten, ein Restaurierungsprojekt zur Videoinstallation von Nam June Paik mit zu betreuen. Unter anderem konnten wir die Software und Daten des zuständigen, in die Jahre gekommenen Steuerungscomputers sichern und das Projekt bei der weiteren Recherche unterstützen.
Während der Dreharbeiten zu dem Film "Der Baader-Meinhof-Komplex" suchte die Constantin Film GmbH in Berlin einen alten Großrechner als Leihgabe für eine Szene und fragte uns nach dem System IBM 1130. Wir wurden uns über die Modalitäten nicht einig, so dass stattdessen ein Telefunken TR440 System aus Frankfurt verwendet wurde.
Das HP Computer Museum in Australien wurde auf unseren HP9000/840 aufmerksam. Offensichtlich haben wir die einzige lauffähige (möglicherweise sogar existierende) Kopie des ersten PA-RISC-Computers von Hewlett Packard. Daher werden wir im Zusammenhang mit diesem Computer an mehreren Stellen erwähnt, z.B. auf den Webseiten des HP Computer Museums und in dem Buch "The HP Phenomenon" von Raymond L. Price.
2006
Die Universität Tübingen, unter der Leitung von Prof. Herbert Klaeren, Direktor des Tübinger Schickard-Instituts für Informatik, lud uns zu einer Vorlesung des Studium Generale mit dem Thema "Was kann man von einem Computermuseum lernen?
Das Stadtmuseum Tübingen hat uns gebeten, einige Exponate aus unserem Museum für eine Computerausstellung im Herbst auszuleihen. Dieser Bitte sind wir gerne nachgekommen.
2005
Die Association pour un conservatoire de l'informatique et de la télématique (ACONIT) in Grenoble besitzt ebenfalls ein IBM 1130-System, das jedoch derzeit nicht in Betrieb ist. Jacques Pain nahm Kontakt mit uns auf, und wir setzten uns auch mit dem Entwickler der Schweizer Version des 1130 ALGOL-Compilers, Olivier Lecarme, Emeritus der Universität Nizza, in Verbindung.
2004
Beim Aufräumen im Physikalischen Institut fanden ein paar Studenten in einem Schrank Schachteln mit Lochkarten und Lochstreifen, die sie uns übergaben. Wir konnten diese dann als ALGOL-Programme und Steuerdaten für einen Zuse Z64 Graphomat bestimmen. Da der Graphomat, der ohne Computer arbeitet, zum Plotten Lochstreifen mit ganz speziellen Daten benötigt, die u.a. die Zahnräder steuern, haben wir einige Programme geschrieben, die diese Daten dekodieren und auch in HPGL, die Plottersprache von HP, übersetzen.
Damit wir die Daten der Lochkarten und Wechselplatten des IBM 1130-Systems archivieren und speichern können, haben wir eine V.24-Schnittstelle an den Lochstreifenstanzer "angeflanscht". Damit ist es möglich, die Daten über eine serielle Schnittstelle z.B. an einen UNIX-Rechner zu übertragen, anstatt sie durch Umstecken eines Kabels auf Lochstreifen auszulagern. Wir haben deshalb auch einige Assembler- und FORTRAN-Programme geschrieben, die Stapel von Lochkarten oder Wechselplatten einlesen und 1:1 übertragen. Die Images der Wechseldatenträger können z.B. in einem 1130-Emulator leicht verwendet werden. Seitdem sind wir in der Lage, beliebige Lochkarten einzulesen und zu speichern. So können wir zum Beispiel Programme auf Lochkarten auf einen modernen Computer übertragen, in ASCII konvertieren und auf CD brennen.