Tag der Wissenschaft mit digitalem Blut und nachhaltigem Grundlagenwissen
Für ein Informatik-Studium an der Universität Stuttgart braucht man Lukas Kurz nicht mehr begeistern; einzig den passenden Bachelor-Studiengang muss der Abiturient aus Marktgröningen wohl noch wählen. Entscheidungshilfe hierfür holte er sich am Tag der Wissenschaft 2022. Zu diesem präsentierte Prof. Dr. Sebastian Padó ab 14 Uhr im Wilhelm-Bader-Hörsaal am Campus Vaihingen das Angebot eines wachsenden sowie forschungsstarken Fachbereiches, der alle Teilgebiete der Informatik abdeckt, nachhaltiges Grundlagenwissen vermittelt und so beste Karrierechancen eröffnet. Weitere akademische Laufbahn nicht ausgeschlossen: Wer einmal Blut geleckt habe, könnte seinem Bachelor auch Master oder Promotion folgen lassen.
Von derlei digitalem Blut gekostet haben Kurz und sein Mitschüler Tobias Meßner offensichtlich schon jetzt. In gemeinsamen Programmierprojekten konnten die beiden bereits analytisches Denken und Teamplay beweisen. Entscheidende Kompetenzen, denn – so war es bei der Studienberatung immer wieder zu hören – gerade auf die Kommunikation miteinander komme es bei der universitären Laufbahn an.
Welche Früchte interdisziplinärer Austausch tragen kann, war auch gleich in Raum 0.008 der Universitätsstraße 38 zu sehen. Um 3D-Kamera, Projektor und PC ergänzt, machten IPVS und SimTech einen Sandkasten hier zur AR-Erfahrung (Augmented Reality) der ganz besonderen Art: Besucher und Besucherinnen durften Landschaften formen; deren Höhenprofil wurde nahezu in Echtzeit auf einem Computermonitor angezeigt und zugleich farbig auf den Sand projiziert. Damit nicht genug, warben ein Verkehrssimulator sowie das Modell einer nachhaltigen Energieversorgung für weitere Ausflüge in die wunderbare Welt der Simulationen.
Spracherkennung, Spektrogramme und Synthese
Beim IMS am Pfaffenwaldring 5b drehte sich in einem Quiz derweil alles um Spracherkennung, Spektrogramme und Synthese. An der Station „Voice Privacy“ kamen alle genannten Themen schließlich zu einer Lösung zusammen, bei der jeder und jede die eigene Stimme aufnehmen und unumkehrbar verfremden durfte. Kleiner Geheimtipp für Linguistikfreunde und -freundinnen: Das ebenfalls zum Tag der Wissenschaft vorgeführte IMS-Wort-Rate-Spiel kann man auch jetzt noch jederzeit online im Browser spielen.
Spielerisch ging es ebenfalls bei der Fachgruppe Informatik (FIUS) zu. Dort durften Vertreter und Vertreterinnen aller Altersgruppen Algorithmen spielerisch erleben – beginnend mit Buntstiften (Färbbarkeit) bis hin zu den Türmen von Hanoi in hölzerner Ausfertigung. Am Boden aufgeklebte Markierungen bildeten parallele Sorting Networks ab, die vor Ort anwesende Besucher nach Größe sortierten. Mit Pappkisten wurde schließlich das Rucksack-Problem in die analoge Welt übertragen.
Bei all den Zukunftsthemen durfte freilich auch ein Blick auf die Historie nicht fehlen. Das Computermuseum der Informatik brachte etliche seiner betagten Schätze ans Tageslicht, wärmte die darin verbauten Röhren vor und ließ unter anderem eine LGP-30 samt Typewriter und Lochstreifen vor staunendem Publikum laufen.