Am 20. Juli 1969 landete die erste bemannte Mondfähre der Mission Apollo 11 auf der Mondoberfläche. Während der Landung gab der der Apollo Guidance Computer wie-derholt die Fehlermeldungen 1201 und 1202 aus. Der Kommandant der Mission, Neil Armstrong entschloss sich, das Landemanöver manuell durchzuführen. Der vorgese-hene Landeplatz erwies sich als zu felsig und eine besser geeignete Stelle musste ge-sucht werden. Nach dem Aufsetzen war noch für 22 Sekunden Bremstreibstoff im Tank der Landefähre.
Diese Beinahe-Katastrophe inspirierte die Computer-Community zum Computerspiel „Mondlandung“, das auf den verschiedensten damals zur Verfügung stehenden Rechnern implementiert wurde, vom einfachen programmierbaren Taschenrechner, über BASIC-Computer und auch auf unserem LGP-30. Die sichere Landung der Fähre auf dem Mond ist das Ziel der verschiedenen Computerspiele. Dabei muss die Raumfähre laufend ausgerichtet und durch Schub und Gegenschub zum Landeplatz manövriert werden. Wird im Spiel der Bremstreibstoff aufgebraucht oder die Bremsdüse abgestellt, dann beschleunigt die, wenn auch geringe, Gravitation des Mondes die Fähre ungebremst und es erfolgt ein Absturz.
Eine Version des Mondlande-Spiels läuft – ganz ohne Bildschirm – auf unserem LGP-30, dem ältesten noch im laufenden Einsatz befindlichen Computer in Deutschland. Es wurde von Schülern der Informatik-AG am Schelztor-Gymnasium in Esslingen in den 1970er-Jahren geschrieben und ist auf Lochstreifen bis heute erhalten. Man gibt als Startszenario eine Ausgangsgeschwindigkeit und die Treibstoffmenge an. Während des Spiels kann nur die Stärke der Bremszündung eingegeben werden.
Das Mondlandespiel auf dem LGP-30 inspirierte die Künstlerin Katja Stefanie Engstler zu einer Arbeit in Collagetechnik. Papierausdruck des Spiels und Lochstreifen wurden in das Bild integriert, wobei ein Teil des Lochstreifens das Schild der Mondlandefähre bildet. Das Foto des Erdaufgangs wurde am 24. Dezember 1968 bei der Mission Apollo 8 aufgenommen und gilt als eine Ikone der Raumfahrt.