Wie entstehen Ihre Fotografien?
Bei den Vorgesprächen zu diesem Projekt kam auch die Idee auf, ob man nicht auch andere Bilder machen könnte – eher künstlerische Bilder – die einen besonderen Blick auf die Modelle zeigen. Die Bilder, die damals entstanden sind habe ich alle hier im Digitalisierungsstudio gemacht, in dem wir uns gerade aufhalten und das Vorgehen war an und für sich immer das gleiche. Das kann ich anhand des Globusmodells kurz zeigen. Das was wir jetzt hier sehen ist eines der Modelle aus dem Fachbereich Mathematik, es ist ein Globusmodell. Man holt sich das Modell, stellt sie auf den Tisch , schaut sie an und versucht herauszufinden, was sie zeigen sollen. Man macht verschiedene Einstellungen, die dann später auch in den digitalen Sammlungen gezeigt werden sollen. Danach konnte ich ein wenig herumspielen und habe mir Details herausgesucht – mit dem Licht gespielt – näher herangegangen – andere Details gefunden – unterschiedliche Schärfe genommen – einmal hinten und einmal vorne scharf eingestellt – und um Schluss kommen dann ganz abstrakte Sachen heraus. Und anders als bei den mathematischen Modellen bin ich bei den Sammlungsstücken der anderen Sammlungen immer vor Ort gewesen, ich bin nach Stuttgart gereist und habe die Sammlungen vor Ort fotografiert. Das einzige was etwas schwierig und anstrengend war, war das ich häufig das Markobjektiv benutzt habe. Das mag ich nicht so, ich fotografiere gerne aus der Front.
Was ist Ihnen beim Fotografieren aufgefallen?
Bei meinen Fahrten habe ich sehr viel gesehen. Ich hatte die Möglichkeit alle Sammlungen durch zu besuchen. Was mir aufgefallen ist, ist eine Werkzeugkiste, die Professor Brümmer für seine Vorlesungen verwendet, wenn er die Präparate mit in die Vorlesung nimmt. Spannend fand ich auch immer den Blick in die Schränke und Räume in denen die Sammlungsstücke gelagert werden.
Wie werden die Sammlungsstücke digitalisiert?
Die meisten Digitalisate sind Bücher und werden in der Stadtmitte mit dem Buchscanner gescannt. Seit 2019 besitzt die UB dieses Zimmer hier. Es ist ein Digitalisierungsstudio und hier stehen drei Geräte, die benutzt werden um Dinge zu digitalisieren: hier nebenan ist das die Reprostation, was sie nicht sehen können ist der Drehtisch. Das ist ein Tisch, der wird vom Computer gesteuert und bewegt sich in Microschritten, sodass das Objekt einmal gedreht werden kann und fotografiert werden kann. Das sind dann die Bildmaterialien für die 3-D-Aufnahmen und Rundumansichten. Das dritte Gerät, dass sie nur verdeckt sehen, ist die Saugwand. Sie ist in der Lage große Pläne und Karten bis zum Format DINA 0 anzusaugen, die kann man dann in der Horizontalen oder Vertikalen fotografieren. Das Herzstück des ist die Detailkamera neben mir. Sie kann Bilder machen bis zu 71 Millionen Pixel. Das ist ziemlich viel. Das wird regelmäßig hier eingesetzt und neue Projekte stehen schon vor der Tür.