Geschichte des Fachbereichs

Meilensteine der Elektrotechnik und Informationstechnik in Stuttgart

Eines der ersten Elektrotechnischen Institute in Deutschland

Im 19. Jahrhundert wurden die Ingenieurwissenschaften immer bedeutender, weshalb Werner von Siemens (1816-1892) anregte, eigene Lehrstühle für Elektrotechnik an den Hochschulen im Land einzuführen.

Den ersten Lehrauftrag für Elektrotechnik in Deutschland erhielt 1882 der habilitierte Physiker Dr. Wilhelm Dietrich (1852-1930) an der damaligen Technischen Hochschule Stuttgart (TH Stuttgart), der seine Lehrtätigkeit zum Sommersemester 1882 aufnahm, damals noch innerhalb des Maschinenwesens.

Im darauffolgenden Jahr 1883 wurde für Dietrich einer der ersten Lehrstühle für Elektrotechnik in Deutschland an der TH Stuttgart eingerichtet, etwa zeitgleich mit den ersten Lehrstühlen für Elektrotechnik in Darmstadt und München.

Dietrich hatte in Stuttgart Maschinenbau studiert und an der Universität Tübingen im Bereich Physik promoviert, da die Technische Hochschule Stuttgart noch kein Promotionsrecht besaß. Ab 1883 vertrat er als erster ordentlicher Professor das neue "Fachgebiet Elektrotechnik" in Stuttgart, das sich nun gegenüber den Fachdisziplinen der Physik und des Maschinenbaus weiter spezialisierte.

Seine Vorlesungen befassten sich mit der Stromerzeugung und der Energieübertragung, der elektrischen Beleuchtung und der Elektrolyse. Für Studierende des Bauwesens hielt Dietrich die Vorlesung "Telegrafie und Eisenbahnsignalwesen", die den Grundstein für die spätere Nachrichtentechnik legte. Zu Beginn stand für die Studierenden nur eine Fabrikhalle in Bad Cannstatt als Labor zur Verfügung. Erst 1895 wurde ein neues Gebäude gebaut, das Dietrich gemeinsam mit dem Institut für Chemie bezog. Erste Forschungsfelder waren die "Elektrische Messtechnik" und "Nachrichtentechnik". 1912 wurde Fritz Emde (1873-1951) sein Nachfolger als Professor für "Theoretische Elektrotechnik", der hauptsächlich zu elektromagnetischen Feldern und Wellen in Maschinen forschte.

Institut für Intelligente Sensorik und Theoretische Elektrotechnik (IIS)

1883              Gründung als Institut für Elektrotechnik (IET)
1883–1912   
Prof. Wilhelm Dietrich (Institutsleiter)
1912–1939    Prof. Fritz Emde (Institutsleiter)
1939              Umbenennung in Institut für Theoretische Elektrotechnik (ITE)
1939–1972    Prof. Wilhelm Bader (Institutsleiter)
1972–1996    Prof. Günther Lehner (Institutsleiter)
1996              Umbenennung in Institut für Theorie der Elektrotechnik (ITE)
1996–2017    Prof. Wolfgang Rucker (Institutsleiter)
2017              Umben. in Inst. für Intell. Sensorik und Theor. Elektrotechnik (IIS)
seit 2017       Prof. Jens Anders (Institutsleiter)

Institut für Elektrische Energiewandlung (IEW)

1901              Gründung aus IET: Inst. f. Elektrotechnik u. Konstruktionslehre (IEK)
1901–1939 
  Prof. Emil Veesenmeyer (Institutsleiter)
1938              Umbennennung in Institut für Elektromaschinenbau (IEM)
1938–1971    Prof. Heinrich Hess (Institutsleiter)
1977              Umbenennung in Inst. f. Elektrische Maschinen und Antriebe (IEMA)
1977–2001    Prof. Hans-Joachim Gutt (Institutsleiter)
2011              Wiedergründung als Institut für Elektrische Energiewandlung (IEW)
seit 2011       Prof. Nejila Parspour (Institutsleiterin)

Institut für Elektrische und Optische Nachrichtentechnik (INT)

1936              Gründung als Institut für Elektrische Nachrichtentechnik (INT)
1936–1966
   Prof. Richard Feldtkeller (Institutsleiter)
1966–1996    Prof. Gerhard Kohn (Institutsleiter)
1998              Umben. in Inst. für Elektrische u. Optische Nachrichtentechnik (INT)
1996–2023   
Prof. Manfred Berroth (Institutsleiter)
seit 2023       Prof. Georg Rademacher (Institutsleiter)

Institut für Automatisierungs- und Softwaretechnik (IAS)

1936              Gründung als Institut für Elektrische Anlagen (IEA)
1936–1970
   Prof. Adolf Leonhard (Institutsleiter)
1970–1973    Prof. Rudolf Lauber (Institutsleiter)
1973              Aufspaltung in Inst. f. Regelungstech. u. Prozessautomatisierung (IRP)
                      und Institut für Leistungselektronik und Anlagentechnik (ILA)
1973–1995    Prof. Rudolf Lauber (Institutsleiter IRP)
1995              Umbennennung in Inst. f. Automatisierungs- u. Softwaretechnik (IAS)
1995–2013    Prof. Peter Göhner (Institutsleiter)
2013              Umben. in Inst. f. Automatisierungs- u. Softwaresysteme (IAS)
seit 2013       Prof. Michael Weyrich (Institutsleiter)

Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe (ILEA)

1936              Gründung als Institut für Elektrische Anlagen (IEA)
1936–1970
   Prof. Adolf Leonhard (Institutsleiter)
1970–1973    Prof. Rudolf Lauber (Institutsleiter)
1973             Aufspaltung in Inst. f. Leistungselektronik und Anlagentechnik (ILA)
                     und Institut für Regelungstechn. u. Prozessautomatisierung (IRP)
1973–1995    Prof. Andreas Boehringer (Institutsleiter ILA)
1995              Umben. in Inst. f. Leistungselektronik und Regelungstechnik (ILEA)
1995–2001    Prof. Andreas Boehringer (Institutsleiter)
seit 2003     
Prof. Jörg Roth-Stielow (Institutsleiter)
2004              Erweiterung um die Abteilung Elektrische Energiewandlung (EEW)
2004–2006    Prof. Uwe Schäfer (Abteilungsleiter)
2007–2010     Prof. Nejila Parspour (Abteilungsleiterin)
2011               Die Abteilung EEW geht in der Wiedergründung des IEMA als IEW auf

Institut für Nachrichtenübertragung (INÜ)

1948             Gründung als Institut für Fernmeldeanlagen (IFA)
1948–1967  
Prof. Walter Wolman (Institutsleiter)
1967             Umbenennung in Institut für Nachrichtenübertragung (INÜ)
1967–1992   Prof. Wolfgang Kaiser (Institutsleiter)
1992–2013   Prof. Joachim Speidel (Institutsleiter)
seit 2013      Prof. Stephan ten Brink (Institutsleiter)

Institut für Energieübertragung und Hochspannungstechnik (IEH)

1955             Gründung als Inst. für Energieübertr. u. Hochspannungstechnik (IEH)
1955–1982  
Prof. Helmut Böcker (Institutsleiter)
1982–2004   Prof. Kurt Feser (Institutsleiter)
seit 2004     Prof. Stefan Tenbohlen (Institutsleiter)
2014             Erweiterung um die Abt. Netzintegration Erneuerbare Energien (NEE)
seit 2014      Prof. Krzysztof Rudion (Abteilungsleiter)

Institut für Photovoltaik (IPV)

1955             Gründung als Inst. f. Gasentladungstechnik u. Photoelektronik (IGP)
1955–1970  
Prof. Werner Kluge (Institutsleiter)
1970             Umbenennung in Institut für Physikalische Elektronik (IPE)
1970–1995  
Prof. Werner Bloss (Institutsleiter)
1996–2011
  Prof. Jürgen Werner (Institutsleiter)
2011             Umbenennung in Institut für Photovoltaik
(IPV)
1996–2020  
Prof. Jürgen Werner (Institutsleiter)
2014             Erweiterung um die Abteilung Elektrische Energiespeicher (EES)
seit 2014      Prof. Peter Birke (Abteilungsleiter)
seit 2020
     Prof. Michael Saliba (Institutsleiter)

Institut für Halbleitertechnik (IHT)

1958              Gründung als Institut für Höchstfrequenztechnik (IHFT)
1958–1967   
Prof. Joachim Dosse (Institutsleiter)
1967           
  Umbennenung in Institut für Halbleitertechnik (IHT)
1967–1978   
Prof. Joachim Dosse (Institutsleiter)
1978–1993   
Prof. Waldemar von Münch (Institutsleiter)
1993–2008   
Prof. Erich Kasper (Institutsleiter)
2008–2021   
Prof. Jörg Schulze (Institutsleiter)

Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme (IKR)

1960             Gründung als Inst. f. Nachrichtenvermittl. u. Datenverarbeitung (IND)
1960–1980
  Prof. Alfred Lotze (Institutsleiter)
1981–2002  
Prof. Paul. J. Kühn (Institutsleiter)
2002             Umben. in Inst. f. Kommunikationsnetze und Rechnersysteme (IKR)
2002–2009  
Prof. Paul. J. Kühn (Institutsleiter)
seit 2009     
Prof. Andreas Kirstädter (Institutsleiter)

Institut für Hochfrequenztechnik (IHF)

1967              Gründung als Institut für Hochfrequenztechnik (IHF)
1967–1986   
Prof. Alois Egger (Institutsleiter)
1986–2005   
Prof. Friedrich M. Landstorfer (Institutsleiter)
2005–2008    Prof. Thomas Eibert (Institutsleiter)
seit 2011      
Prof. Jan Hesselbarth (Institutsleiter)

Institut für Großflächige Mikroelektronik (IGM)

1971             Ausgründung aus ITE als Inst. f. Netzwerk- und Systemtheorie (INS)
1971–1998 
  Prof. Ernst Lüder (Institutsleiter)
1999            
Umbenennung in Inst. f. Systemtheorie und Bildschirmtechnik (ISB)
2001             Neubesetzung zweier Lehrstühle am ISB:
                     Labor für Bildschirmtechnik (LfB)
                    
und Lehrstuhl für Systemtheorie und Bildschirmtechnik (LSS)
2001-2011    
Prof. Norbert Frühauf (Co-Institutsleiter ISB und Lehrstuhlinhaber LfB)
2011              Aufspaltung des ISB in Inst. f. Großflächige Mikroelektronik (IGM)
                      und Institut für Signalverarbeitung und Systemtheorie (ISS)
seit 2011       Prof. Norbert Frühauf (Institutsleiter IGM)

Institut für Signalverarbeitung und Systemtheorie (ISS)

1971             Ausgründung aus ITE als Inst. f. Netzwerk- und Systemtheorie (INS)
1971–1998 
  Prof. Ernst Lüder (Institutsleiter)
1999            
Umbenennung in Inst. f. Systemtheorie und Bildschirmtechnik (ISB)
2001             Neubesetzung zweier Lehrstühle am ISB:
                     Lehrstuhl für Systemtheorie und Bildschirmtechnik (LSS)
                    
und Labor für Bildschirmtechnik (LfB)
2001-2011    
Prof. Bin Yang (Co-Institutsleiter ISB und Lehrstuhlinhaber LSS)
2011              Aufspaltung des ISB in Inst. f. Signalverarb. u. Systemtheorie (ISS)
                      und Institut für Großflächige Mikroelektronik (IGM)
seit 2011      
Prof. Bin Yang (Institutsleiter ISS)

Institut für Nano- und Mikroelektronische Systeme (INES)

2006             Gründung als Inst. für Nano- und Mikroelektronische Systeme (INES)
seit 2006
      Prof. Joachim N. Burghartz (Institutsleiter)

Institut für Robuste Leistungshalbleitersysteme (ILH)

2013             Gründung als Inst. für Robuste Leistungshalbleitersysteme (ILH)
seit 2013
      Prof. Ingmar Kallfass (Institutsleiter)

Zum Seitenanfang